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PLA vs. ABS: Unterschiede, Leistung und der Leitfaden 2025 für den 3D-Druck

Geschrieben von Weerg staff | Dez 3, 2025

Im Bereich des FDM-3D-Drucks (Fused Deposition Modelling) ist die Wahl des Materials ein entscheidender Faktor für die Qualität, Funktionalität und Lebensdauer des Endprodukts. Zu den am häufigsten verwendeten Materialien zählen PLA (Polylactid) und ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol).

Während PLA oft als einfachste Option für den schnellen Prototypenbau und den Heimgebrauch gilt, bleibt ABS das Referenzmaterial für technische, industrielle und mechanische Anwendungen – dank seiner Festigkeit, Wärmebeständigkeit und Langzeitstabilität.

Dieser Artikel erklärt die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Polymeren.

Was sind PLA und ABS?

Was ist PLA (Polylactid)?

PLA ist ein Biopolymer, das aus natürlichen Rohstoffen wie Maisstärke oder Zuckerrohr gewonnen wird. Es ist biologisch abbaubar, leicht zu drucken und ideal für ästhetische Modelle und Konzeptprototypen.

Vorteile von PLA:

  • Hervorragende Oberflächenqualität

  • Einfache Druckbarkeit

  • Geringe Verformung (Warping)

Nachteile:

  • Geringe Wärmebeständigkeit (verformt sich über 60 °C)

  • Spröde und mechanisch wenig belastbar

Was ist ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)?

ABS ist ein technischer Copolymer-Kunststoff auf Erdölbasis, bestehend aus den drei Monomeren Acrylnitril, Butadien und Styrol. Diese Kombination verleiht ihm eine ausgezeichnete Balance zwischen Steifigkeit, Zähigkeit und Schlagfestigkeit.

Vorteile von ABS:

  • Hervorragende mechanische und thermische Beständigkeit

  • Hohe Haltbarkeit und Maßstabilität

  • Möglichkeit chemischer Nachbearbeitung (z. B. Glätten mit Aceton)

  • Geeignet für funktionale und belastbare Bauteile

Nachteile:

  • Schwieriger zu drucken (erfordert beheizte Druckplatte und geschlossenen Bauraum)


Wie werden ABS und PLA gedruckt?

3D-gedrucktes PLA-Filament

PLA lässt sich leicht bei Temperaturen zwischen 190 – 220 °C drucken und erfordert keine besonderen Vorkehrungen. Es kann auf offenen Druckern und unbeheizten Druckplatten verwendet werden. Aufgrund seiner Sprödigkeit und geringen Wärmebeständigkeit eignet es sich jedoch weniger für funktionale Anwendungen.

3D-gedrucktes ABS-Filament

ABS wird bei Temperaturen zwischen 230 – 260 °C gedruckt, mit einer beheizten Druckplatte (90 – 110 °C) und vorzugsweise in einem geschlossenen Bauraum, um thermische Verformungen (Warping) zu reduzieren.
Unter diesen Bedingungen entstehen Teile mit ausgezeichneter Schichthaftung, hoher Festigkeit und mechanischer Stabilität.

Wann sollte man PLA oder ABS verwenden?

Anwendungsbereich

Empfohlenes Material

Begründung

Ästhetisches Prototyping oder Konzeptdesign

PLA

Einfach zu drucken, gute Oberflächenqualität

Funktionelle oder mechanische Bauteile

ABS

Höhere Festigkeit und Haltbarkeit

Hochtemperaturumgebungen (>60 °C)

ABS

Bessere Wärmebeständigkeit

Bildungs- oder Hobbyanwendungen

PLA

Ungiftig, einfach und sauber zu verarbeiten

Industrielle, Automobil- oder Elektronikanwendungen

ABS

Hervorragende mechanische, thermische und chemische Beständigkeit

 

Zusammengefasst ist PLA die ideale Wahl für visuelle Prototypen, während ABS die technische Lösung für Ingenieuranwendungen darstellt.

Technische Schlussfolgerungen

Der Vergleich zwischen PLA und ABS zeigt zwei komplementäre Ansätze im 3D-Druck:

  • PLA überzeugt durch einfache Handhabung und ästhetische Ergebnisse, ist jedoch in seiner technischen Leistungsfähigkeit begrenzt.

  • ABS, obwohl es strengere Druckbedingungen erfordert, bietet erhebliche Vorteile in Bezug auf Festigkeit, thermische Stabilität und Langlebigkeit – und ist somit das Referenzmaterial für professionelle Anwendungen.

Abschließend lässt sich sagen, dass ABS nicht nur eine Alternative zu PLA ist, sondern eine strategische Wahl für alle, die echte Leistung benötigen – geeignet für technische Prototypen, Endprodukte und anspruchsvolle Einsatzumgebungen.

 

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